Der Einstieg in ein neues Unternehmen ist eine spannende, aber auch herausfordernde Phase. Neben der Einarbeitung und dem Kennenlernen neuer Kolleginnen und Kollegen stellt sich eine zentrale Frage: Wie kann ich mich erfolgreich etablieren und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen? Ein Ansatz, um den eigenen Einfluss gezielt zu nutzen und sich als wertvolle Fachkraft zu positionieren, ist das Konzept des Circle of Influence. Ursprünglich von Stephen Covey entwickelt, hilft es dabei, seine Energie bewusst auf die Dinge zu lenken, die man tatsächlich beeinflussen kann – und so die persönliche Wirkung im Unternehmen zu stärken.
Der Circle of Influence
Das Modell unterscheidet drei Ebenen, die verdeutlichen, worauf wir unseren Fokus richten sollten:
Circle of Concern – der äußere Kreis: Er umfasst alle Themen, die uns beschäftigen oder betreffen, die wir jedoch nicht direkt beeinflussen können – etwa wirtschaftliche Entwicklungen, unternehmenspolitische Entscheidungen oder die Meinungen anderer. Sich auf diesen Bereich zu konzentrieren, kann zu Frustration führen, da die Kontrolle fehlt.
Circle of Influence – der mittlere Kreis: Dieser Bereich enthält all jene Faktoren, die wir indirekt durch unser Verhalten, unsere Kommunikation und unsere Beziehungen beeinflussen können. Dazu gehören unser berufliches Netzwerk, unser Ruf im Unternehmen und die Wahrnehmung unserer Arbeit durch andere.
Circle of Control – der innere Kreis: Hier geht es um alles, was wir vollständig selbst steuern können – unsere Entscheidungen, unsere Worte, unser Auftreten und unsere Handlungen. Dieser Bereich liegt in unserer direkten Verantwortung und bildet die Grundlage für den gezielten Aufbau unserer persönlichen Marke.
Erfolgreiche Selbstpositionierung im neuen Unternehmen
Gerade in den ersten Wochen und Monaten nach einem Jobwechsel sollte man sich bewusst auf die zwei inneren Kreise konzentrieren, um den eigenen Einflussbereich gezielt auszubauen:
Den Circle of Control aktiv nutzen
Wie stelle ich mich vor? Welche Botschaft möchte ich vermitteln? Wie trete ich in Meetings auf? Welche Themen bringe ich ein? Wie präsentiere ich mich durch Kleidung, Körpersprache und Kommunikation?
Den Circle of Influence erweitern
Beziehungen aufbauen: Aktiv auf Kolleginnen und Kollegen zugehen, Interesse zeigen und ein verlässlicher Teamplayer sein. Sichtbarkeit erhöhen: In Meetings Präsenz zeigen, eigene Ideen einbringen und Expertise teilen. Gutes Standing entwickeln: Durch Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und eine positive Haltung langfristig Vertrauen aufbauen.
Den Circle of Concern minimieren
Sich nicht von externen Faktoren ablenken lassen, die man nicht beeinflussen kann – wie Unternehmenspolitik oder das Verhalten anderer. Stattdessen die Energie auf das lenken, was man tatsächlich steuern kann.
Fazit: Personal Branding beginnt bei uns selbst
Der nachhaltige Aufbau einer starken persönlichen Marke beginnt dort, wo wir die größte Kontrolle haben: bei unserem eigenen Verhalten und Auftreten. Wer sich auf seinen Einflussbereich konzentriert, klug netzwerkt und gezielt an seiner Außenwirkung arbeitet, wird schnell als kompetente und geschätzte Persönlichkeit wahrgenommen.
Nutzen Sie die ersten Wochen im neuen Unternehmen, um bewusst an Ihrer Wirkung zu arbeiten – und legen Sie damit den Grundstein für langfristigen Erfolg.
Redaktion: Catherine Tenger, CLT Training; Imme Vogelsang, iv-imagetraining